Wie wird Aquavit hergestellt?
Die Basis von jedem Aquavit bilden beste Destillate aus Agrarerzeugnissen wie Getreide oder Kartoffeln. Je reiner der Alkohol ist, je feiner wird der Akvavit, wie ihn die Dänen, Schweden und Norweger nennen! Nach dem Destillieren wird der reine Alkohol mit Wasser, Kümmel, Dillsamen und einer hauseigenen Gewürzmischung wie Sternanis, Orangenschale und Koriander, Fenchel, Zimt oder Nelken versetzt. Das prägt den Charakter der einzelnen Aquavit-Marken. Aquavit muss einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Volumenprozent aufweisen und es darf auf keinen Fall mit ätherischen Ölen bei der Aromatisierung geschummelt werden!
Von bäuerlich bis herrschaftlich Aber dazu wären die Skandinavier auch viel zu stolz, denn der Akvavit ist volksnah! Seit dem Mittelalter kennt man dieses bäuerlich geprägte »Stärkungsmittel«, das man mit Freunden teilt und mit der Familie genießt. Seine besondere Note entsteht allerdings erst im Reifeverfahren. Heute reift guter Aquavit wenigstens zwölf Monate in gebrauchten Sherry-Fässern. Besonders viel »erlebt« dabei der norwegische LINIE Akvavit. Seine Fässer gehen nämlich auf eine Schiffsreise und müssen während dieser Zeit zweimal über den Äquator fahren. Zurück in Norwegen offenbart sich dann ein viel milderes und gleichzeitig würzigeres Geschmacksbild. Doch jeder Aqavit hat seine eigene Note – von klar und kräftig bis weich und nuancenreich.
Gutes Essen, starker Digestif
Ja klar, Fisch will schwimmen. Und fetter Fisch will am liebsten in fettlösendem Aquavit schwimmen. Und da die Skandinavier nun mal gerne viel und fetten Fisch essen, stoßen sie danach traditionell mit ihrem »Wasser des Lebens« an. Die wunderbare Botschaft an alle Nicht-Skandinavier: Aquavit schmeckt auch ganz hervorragend ohne irgendeinen Fisch! Vorgemacht haben es die feierfreudigen Berliner in den 1920er Jahren. Da die Importzölle für den skandinavischen Alkohol so absurd teuer waren, brannte man den Akvavit eben gleich vor Ort in Charlottenburg. Die Geburtsstunde des »Malteserkreuz Aquavits«. Das Partygetränk der Stunde und seit über hundert Jahren der Liebling der Nation! »Man gönnt sich ja sonst nichts« hieß es schon 1924 in Berlin und auch heute stoßen wir darauf an. Im Unterschied zu den Skandinaviern am liebsten eisgekühlt!